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Pockeninfektion

Im vorigen Newsletter habe ich besprochen dass diverse Krankheitserreger unsere Tauben angreifen. Viren sind in diesem Zusammenhang im wahrsten Sinne beunruhigend, weil meistens wenig heilendes dagegen zu tun ist. Im Falle einer Virusinfektion können wir nur die sekundaire bakterielle Infektionen bekämpfen, um so das Leid der Tauben zu lindern. Vorbeugend können wir gegen diese Angreifer nur handeln mittels Impfung. Aber das ist nur möglich wenn eine Impfung erhältlich ist. In bestimmte fälle gibt es sogar (noch) keine Imfpstoffe. Denken Sie zum Beispiel an dem Circovirus. Hiergegen ist bis jetzt noch keinen Impfstof entwickelt mit allen denklichen Folgen. Ich möchte in den kommenden Newsletter die bei den Tauben meist vorkommenden Viren besprechen.

In diesen Newsletter möchte ich aufmerksamkeit geben an dem Pockenvirus. Im ersten Teil dieses Newsletters möchte ich mit Namen die wissentschaftliche Seite des Virusses erläutern.

Wissenschaftliche Information

Pocken bei Tauben werden verursacht durch Avipox columbae. Der Virus ist Endwirtspezifisch aber verwant an unter anderem die Hühner- und Truthahnpocken. Die sogenannten typischen Pocken. Die Rede ist auch noch von atypischen Pocken. Hierzu rechnet man den Blutwarzenvirus. Dieser Virus ist wahrscheinlich nicht verwant an dem typischen Pockenvirus. Dieser Virus verursacht die bekannten Blutwarzen die sich oft unter den Flügel befinden. Die Tatsache dass Pockenviren Endwirtspezifisch sind heist dass Tauben nicht empfindlich sind für die Pocken von zum Beispiel Hühner, Kanarienvögel oder sogar Sperlinge.

Art der Infektion

Wie schon gesagt sind nur Tauben empfindlich für den Taubenpockenvirus. Ein Ausnahme machen die Hühner die auch immunologisch reagieren können auf dem Taubenpockenvirus. Pocken kommen bei Tauben noch regelmässig vor. Auch bei wilde und Städtetauben. Seit Jahren kommt die Krankheit vor allem zum vorschein im Spätsommer und Herbst. Die Ursache liegt in der Tatsache dass dann auch die meisten Insekte vorkommen die dem Virus übertragen können, wie Mücken. Aber auch die rote Federmilbe kann dem Virus übertragen. Neben Insekte die den Virus übertragen spielt auch das kämpfen der Tauben gegenseitig eine wichtige Rolle. Korbinfektionen können dann bei Programmspierlern einen ausbruch des Virusses hervorrufen. Der Ausbruch kommt dann erst eine Woche nach dem Flug wo die Tauben sich infiziert haben vor. Oft leisten die Tauben während dem Flug noch gut. Die Inkubationszeit, das ist die Zeit zwischen Infektion und der tatsächliche Ausbruch des Virusses ist meistens 7-10 Tagen mit eine Auslaufzeit bis zu 20 Tagen. Kämpfen und Insektenbisse sorgen dafür das der Virus im Körper eindringen kann. Tauben die infiziert sind mit Pocken scheiden den Virus aus über den Speichel, Tränenflüssigkeit und manchmal Kot. Der Virus kommt frei nach zerstörung der Epithelzellen und verbreitet sich dann weiter.

Erscheinungen

Wir unterscheiden zwei erscheinungsformen der Pocken:

1. Die Hautform. Wir sehen meistens kleine Pocken auf die Haut mit einer Vorliebe für die Haut rund den Augen oder die Mundwinkel beim Schnabel. Aber auch, wenn auch weniger, bei den Ohren und rund die Kloaka und den Pfoten. Kurzum auf den wenig befiederten Hautteile. Es fängt an mit kleinen Knötchen so gross wie ein Streichholzkopf oder Bläschen die auswachsen können zu den typischen Pockenverletzungen, bestehend aus Wucherungen der Hautzellen die Verfallsanfällig sind.

2. Die Difterieform, wobei die Wucherungen auftreten in der Mundschleimhaut, u.A. auf die Zunge und im Rachenbereich. Diese sogenannte pseudomembraneuze, (gelbe) Verletzungen werden manchmal von Züchtern aus Versehen angemerkt als der Gelbe Knopf. Es soll gesagt sein dass eine Gelbinfektion bei einer Pockeninfektion auf der Lauer liegt. Aber die Verletzungen die wir im Schnabel sehen werden meistens doch verursacht von den Folgen des Pockenvirusses selber. Tauben sterben nicht am Pockenvirus selber, aber falls die Wucherungen im Schnabel und rund die Augen zu schlimm werden, werden die Tiere nicht mehr selbständig fressen können und deshalb sterben am verhungern.

Ob die Tauben ausgebreitete Wucherungen bekommen oder nur eine einzelne Pocke hängt ab von die Abwehr der Taube und die Virulenz (Infektionskraft) des Virusses. Manchmal begrenzt sich die Infektion auf eine einzige Pocke. Das ist manchmal der Fall bei Tauben die irgendwann mal geimpft worden sind aber zum Zeitpuntk der Infektion eine beschränkte Abwehr haben. Andere (nicht geimpfte) Tauben auf dem Schlag können dagegen ausführliche Wucherungen bekommen rundum Augen, Nasenkappen, Schnabel und im Rachenbereich.

Die Diagnosen lässt sich einfach stellen an Hand der klinischen Symptome. Diffenenzial Diagnostisch muss gedacht werden an Trichomoniasis, Canidiasis oder einer Herpesvirusinfektion. Manchmal können Entzündunsherde zufolge einen Kampfes sich einer anfangende Pocke ähnenln. Meistens jedoch sind die Symptome überdeutlich.

Die Behandlung

Es betrifft, wie gesagt, einer Virusinfektion und dagegen kann mann therapeutisch mit Antibiotica wenig anfangen. Trotzdem wird oft, ins ernsteren Fällen, eine antibakterielle Therapie gestartet um die Folgen der sekundairen Bakterielle Infektionen ein zu schränken. Gegen dem Virus bewirkt dies wie gesagt nichts. Bei schweren Wucherungen kann mann versuchen diese Wucherungen mit einem scharfen Löffel zu entfernen. Hierbei muss bemerkt werden dass es besser ist nur die obere Schicht zu entfernen um unnötige blutungen zuvor zu kommen. Danach kann mann die Laesionen mit einer Jod 2% Lösung oder eine Lösung aus Jod mit Glyzerin auf einen Wattenstäbchen einschmieren. Dies sollte mann während einigen Tagen nacheinander wiederholen. Bei nur wenigen Wucherungen reicht das einschmieren der Wucherungen aus ohne dass mann sie entfernt. Die Pocken trocknen nach einiger Zeit aus und fallen nach 4-6 Wochen ab. Die Tauben werden sich meistens ziemlich gut bis gut erholen. Ausnahmefälle sind manchmal die Tauben wobei die Pocken unter den Nasenkappen angefangen haben zu wuchern. Selbstverständlich sollte mann mit die Jodlösung nicht in die gegend der Augen behandeln wenn damit das Risiko besteht das der Jod ins Auge kommt.

Vorbeugung

Die einzige Weise um die Tauben tatsächlich gegen einen Pockenausbruch zu schützen ist durch impfen. Eine Taube die einmal die Pocken hatte wird meistens ihr ganzes weiter Leben gegen Pocken geschützt sein. Dies gillt nicht für Tauben die geimpft sind. Geraten wird die Pockenimpfung jährlich zu wiederhohlen. Falls die Tauben nach der Impfung regelmässig in kontaminierter Umgebung verbleiben wird die Impfung durch den Kontakt mit dem Feldvirus auf ’natürliche‘ Weise verlängert werden. Gibt es keinen kontakt mit dem Feldvirus, was meistens den Fall ist, wird der Schutz nach einiger Zeit schwächen wodurch die Tauben doch wieder mehr oder weniger empfindlich werden für den Pockenvirus.

Die Tiere sollen mindestens 6 Wochen alt sein, will mann einen guten Immunresponz bekommen. Es besteht die Mögllichkeit zu impfen mit der Federfollikelmethode und die Kombinationsimpfung Colombovac PMV-POX. Es ist nicht empfehlenswert diese Impfung zu kombinieren mit zum Beispiel einer Paratyphusimpfung wegen die zu erwartenen Impfreaktion. Bei der Federfollikelmethode kann mann am besten etwa 10 Federn vom Schienbein ausziehen wobei mann darauf achten muss dass keine Blutungen entstehen. Wenn dies der Fall is nimmt mann vorsichtshalber das andere Bein zur Impfung. Sonst besteht durchaus die Gefahr dass die Impfung nicht ausreichend erfolgreich ist, weil der Impfvirus mit dem Blut weggespült wird. Mit der Bürste die in der Impfflüssigkeit eingetaucht wurde wird gegen der Federfollikelrichtung der Impfstoff in die Haut gerieben. Nach der Impfung können die Tauben nach etwa 8-10 Tagen eine Impfreaktion zeigen wodurch sie ein oder mehrere Tagen geduckt sitzen können. Zur Zeit der Impfreaktion ist es nicht empfehlenswert die Tauben nach draussen zu lassen wegen mögliche Verluste. Es ist Empfehlenswert lange vor der Flugsaison zu impfen.

Geimpfte Tiere können noch Träger sein, deshalb wird empfohlen alle Tiere zu impfen. Bei der Federfollikelmethode dürfen die Tauben in der Woche nach der Impfung kein Bad bekommen. Weiter ist es wichtig zu kontrollieren ob die Tauben nach der Impfung tatsächlich eine Impfreaktion bekommen. Dies ist mitunter wichtig om zu sehen ob der Impfstoff ausreichend wirksam war. Die Follikel in der Haut sind etwas verdickt und die Haut verfärbt.

Ergänzende Massnahmen

Der Pockenvirus ist wenig empfindlich für Nässe, Luft, Trockenheit und Kälte. Deswegen kann der Virus langjährig auf einem Schlag verweilen. Eine gute und zugespitzte Desinfektion is dabei angesagt mit ein Mittel dass gut wirksam ist gegen Viren (u.A. Virkon S, Halamid usw.). Infektierte Tauben werden am besten isoliert von den anderen Tauben um den Infektionsdruck zu reduzieren. Infektierte Tauben dürfen selbstverständlich nicht spielen. Weil infektierte Mücken den Virus lebenslänglich mit sich tragen ist eine gute Insektenbekämpfung sehr wichtig.

Praktische Randbemerkungen

In letzten Jahren sehen wir immer wieder mehr Pockenausbrüche. Früher gab es plötzlich ein Jahr wo die Pocken ausbrachen wodurch alle in Panik ihre Tauben impften. Hierdurch lag praktisch eine Impf-Decke über die Tauben wodurch im darauf folgenden Jahr fast keine Pocken mehr ausbrachen. Weil die Tauben dann keine Pocken mehr hatten wurde wieder weniger geimpft. So manch einer rief dann dass Pocken nicht mehr bestünden. Nach ein Paar Jahren war die allgemeine Immunität der Tauben wieder so niedrig dass es wieder einene Massenausbruch gab und die ganze Geschichte sich wiederholte.

In die letzten Jahren jedoch sehen wir die Pocken nicht wie üblich nur im Spätsommer und Frühherbst, sondern manchmal schon von April bis Oktober. Persönlich habe ich den ersten Fall im letzten Jahr schon im März und der letzte Fall ende November gesehen.

Allmählich können wir also kaum noch reden von einer Jahreszeitlich bedingte Krankheit. Nicht dass die Pockenausbrüche der letzten Jahren dramatische Formen nahmen, der Mehrteil war klinisch gar nicht so schlimm, aber gerade der schleppende Verlauf der jetzt an Pockeninfektionen verbunden zu sein scheint, macht tatkräftiges und vorbeugendes handeln mehr als erwünscht. Denn die Pocken brechen immer zu ungelegener Zeit aus.

Wenn Pocken ausbrechen können wir zwei Sachen machen.

Einerseids können wir uns dafür entscheiden die Wettflüge ein zu stellen und die Krankheit ihren natürlichen Verlauf haben zu lassen. Dies kann mehrere Wochen dauern. Andererseids kann mann sich entscheiden für eine Notimpfung. Wenn wir dafür den Kombi – Impfstoff PMV-POX benutzen hällt der Schaden in der Flugsaison sich in Grenzen. Es gibt sogar Taubenzüchter die das bewusst machen etwa 3 Wochen vor die ‘Grossen Flüge’ um den Widerstand sozusagen einen Booster zu geben. Die Meinungen über den Wert hiervon laufen jedoch stark auseinander. Beachten Sie dann bitte wohl dass Sie die betroffene Abteilung als letzte Impfen um so eine verbreitung der Infektion ein zu Schränken. Und dass Sie auf der betroffenen Abteilung die betroffene Tauben als letzte impfen. Möchte man die Notimpfung durchführen mit der Federfollikel-Methode dann liegen die Karten anders. Die Tauben bekommen erstens eine Imfreaktion nach 8-10 Tagen wobei die Form einen Rückfall bekommen kann. Meistens sind dann keine grossen Erfolge mehr von diese Tauben zu erwarten.

Der Vorteil einer Notimpfung ist im allgemeinen dass der Virus schneller vom Schlag verschwunden ist und das Risiko dass man wochenlang mit der Problematik zu tun hat verkleinert sich hierdurch auch. Denn wenn man bei den Wittwern mit eine Pockeninfektion zu tun hat ist das Risiko grösser dass diese Infektion nach eingen Wochen sich auch bei den Jungen ankündigt. Durch die Notimpfung setzt mann sozusagen einen entgegen. Die Tauben die zur Zeit der Infektion schon angesteckt sind werden doch noch Symptome bekommen. Die Tauben die rechtzeitig geimpft worden sind werden nach etwa 10-14 Tagen nicht mehr empfindlich sein für das Feldvirus.

Wann am besten Impfen?

Persönlich meine ich dass wir versuchen müssen die Pockenausbrüche zuvor zu sein indem die Tauben rechtzeitig geimpft werden. Und Rechtzeitig ist minimal sechs Wochen vor anfang der Flugsaison wenn mann die Federfollikel-Methode benutzt. Weil diese Methode aller Wahrscheinlichkeit nach dieses Jahr die einzig mögliche Methode sein wird (wir vernahmen dass sowohl der Paratyphus Impfstoff alsauch PMV-POX von Colombovac dieses Jahr nicht mehr auf dem Markt zurückkommen) ist es vernünftig darauf zu achten dass man die Tauben noch rechtzeitig geimpft bekommt wegen der Verfügbarkeit der Impfstoffe. Möcht man die Jungen auch schon einen Schutz über das ei mitgeben, ist eine Impfung 4-6 Wochen vor dem Anpaaren zu empfehlen.

In den Niederlanden ist für die Federfollikel-Methode momentan nur der Impfstoff von Diphtofamr erhältlich. Die Resultate hiermit sind gut. Es ist am besten die Tauben auf die Pfote zu impfen. Impfung auf der Brust kann führen zu erheblichen Ungemach wegen der manchmal heftigen Impfreaktionen. Wir haben Fälle gesehen wobei die geimpften Tauben den Flügel an der Seite wo sie geimpft waren hängen liessen. In Deutschland ist auch noch einen Pockenimpfstoff der Firma Chevita erhältlich.

In vergangenen Jahren gab es noch andere Impfstoffe. Die Reaktionen auf diese Impfstoffe waren jedoch schwer umstritten. So gab es kurzzeitig einen Amerikanischem Impfstoff der wie verlautet sogar Pocken verursachen würde. Ein anderer Impfstoff wirkte entweder so stark dass die Form der Tauben total hinüber war, oder bei einer anderen Charge war gar keine Impfreaktion zu bemerken und zweifelte mann daran ob der Impfstoff überhaupt seine Arbeit getan hatte.

Warum mehr Pocken?

Wir sehen in den letzten Jahren mehr Pocken aber auch mehr Herpesviruserkrankungen. Die Frage wird mir oft gestellt warum dies der Fall ist. Obwohl es noch nicht wissenschaftlich untersucht worden ist, halte ich es für völlig möglich dass die Anwesenheit vom Circovirus hierbei eine Rolle spielt. Der Circovirus, worüber ich in einen anderen Newsletter mehr Informationen geben werde, untergräbt die Abwehr der Tauben auf eine Weise wodurch sie nicht mehr entsprechend auf banale und andere Infektionen reagieren können. Diese Infektionen können sich so im Körper der Tauben aufhalten ohnen dass sie vom Abwehrorgan definitiv aufgeräumd werden können. Im Falle der Virusinfektionen besteht dann die Gefahr dass diese sich wieder an ihren Gastherrn anpassen und sich weiter vermehren können. Es besteht die Möglichkeit dass der Aufgang und die Persistenz der Viren in letzen Jahren auch hierdurch hat entstehen können. Dieses Jahr sah ich einige Züchter wobei wir die jungen Tauben gegen Pocken impften. Es betraf Jungen die möglicherweise, im Nachhinein gesehen, angesteckt waren mit dem Circovirus. Diese Tauben zeigten eine sehr starke Hautreaktion auf die Federfollikel-Impfungen. So sehr dass nach drei Wochen immer noch feuchte Krusten zu sehen waren.

Einige dieser Tauben bekamen danach auch noch kleine Pocken am Schnabel. Selbsverständlich meinten die Züchter dass der Impftstoff nicht funktioniert hatte. Es ist jedoch mehr an zu nehmen dass der Circovirus eine gute Immunrespons auf dem Impfstoff unmöglich machte wodurch die Tauben in ihren Versuchen die anwesende Krusten mit dem Schnabel zu entfernen der Impfstofvirus im Schnabel bekamen und so kleine Impfpocken kriegten. Typisch dabei war dass dieses Phänomen bei einem Züchter nur vorkam auf die Abteilung wo die Tauben verdacht wurden von einen möglichen Infekt des Circovirusses. Auf eine andere Abteilung waren die starken Impfreaktionen nicht zu erkennen obwohl sie mit derselben Flasche geimpft worden waren. Betrachtet mann den Fakt dass wir zur Zeit der Impfung der Jungtauben oft nicht sehen können ob es eine verborgene Circo-Virusinfektion gibt, können wir nicht sicher gehen dass die Tauben nach einer Impfung noch Jahren geschützt sind gegen diese Krankheit.

Früher, bevor der Circovirus herum ging konnten wir einfach davon ausgehen dass die Tauben nach einer Impfung nicht schnell mehr eine neue Infektion bekommen würden. Meistens reichte eine einmahlige Impfung in der Praxis. Das ist heutzutage schon anders. Wenn keine Sprache ist von die anwesenheit des Circovirusses wird die alte Praxis immer noch funktionieren. Wenn jedoch zur Zeit der Impfung der Jungtauben es keine Sicherkeit gibt ist es sehr wohl möglich dass der verborgene Circovirusinfekt die Suppe versalzt und heimlich dafür sorgt dass die Tauben mit einem Sub-Optimalem Schutz weiter müssen. Hierdurch kann nicht nur nach bestimmter Zeit hier un da eine kleine Pocke erscheinen, wodurch der Impfstoff einen schlechten Ruf bekommt, aber zu erwarten is dass im ganzen der Schutz dieser Tauben niedriger ist als es sein müsste.

Deshalb lautet mein Rat, solange es keinen Circovirusimpfstoff gibt: Impfe die Tauben Jährlich gegen Pocken. Und im Allgemeinen: Impfe die Tauben wo möglich gegen Viruserkrankungen (wenn Impfstoffe vorhanden sind). Was den Pocken angeht, am liebsten weit bevor der Flugsaison wenn mann die Federfollikel-Methode hantieren muss.

Zum Schluss soll nicht unvermeldet bleiben dass das eintreffen einer Infektion eng zusammen hängt mit de allgemeinen Abwehr der Tauben. Es ist dan auch gut hier die benötigte Aufmerksamkeit an zu spenden.

Über den Autor:

Dr. Peter Boskamp ist Tierarzt. Besuchen Sie seine Praxis. Die Fragen unserer geschätzten Besucher beantwortet Dr. Peter Boskamp kostenfrei in unserer Taubensprechstunde.

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Circovirus

Dieses Virus steht seit etwa 2000 im Focus. Es ist ein Virus, welches das Immunsystem der Taube beeinflusst. In welchem Umfang dies geschieht hängt zum Teil vom Zeitpunkt der Infektion ab. Es ist festzustellen, dass die Auswirkungen umso schlimmer sind, je jünger die Tauben sind.

Das Immunsystem ist dann noch nicht entwickelt. Wenn Tauben sich sehr früh im Leben infizieren ist die Sterberate höher als wenn sie sich später im Leben infizieren. Die Jungtauben werden schlecht aufwachsen wenn Sie Ihre Lebensenergie für die Abwehr von Schädlingen aufwenden müssen, anstatt diese für ihre Entwicklung zu verwenden.

Kommt der Angriff des Virus später, so hat das Immunsystem sich entwickelt und die Folgen sind begrenzt. Aber es ist nicht schwierig sich vorzustellen, dass die Abwehrkräfte ihre Fähigkeit verlieren, um auch andere Krankheiten abzuwehren. Diese Erkrankungen können sich dann eher manifestieren und der Taubenorganismus kann sich nicht auf sein Wachstum konzentrieren.

Die Impfungen gegen Circovirus-Infektionen werden daher viel effektiver sein, da die Tauben aufwachsen können wie gewohnt. Sollten Tauben mit dem Circovirus infiziert sein, so kann eine Paramyxo-Impfung auch ihre Wirkung nicht gut entfalten. Diese Tauben bauen dann einen unvollständigen Widerstand auf und können in der Folge erkranken.

Es ist auch für die Tauben wichtig, nicht zu spät gegen Paramyxo und andere virale Infektionen geimpft zu werden, insbesondere auch im Hinblick auf das Risiko einer früheren Infektion mit dem Circovirus. Sobald ein Impfstoff gegen dieses Virus auf dem Markt ist, könnte es sehr gut sein, dass wir sehr viel einfacher mit anderen Krankheiten umgehen können. Wir packen das Übel dann an der Wurzel an.

Die Praxis

Jetzt Mitte des Jahres ist ein Flickenteppich von Krankheitssyptomen in der Praxis zu sehen. Während am Anfang der Saison vor allem Erkrankungen der Luftwege zu sehen waren, sehen wir nun die Auswirkungen verschiedener viraler Infektionen, welche sich die Tauben während ihres Aufenthalts in den Körben mitgebracht haben.

Natürlich gibt es genug Schläge, wo wir es mit milden Luftwegeinfektionen zu tun haben, welche einfach zu beheben sind. Jedoch gerade in diesem Monat erscheint es mir so zu sein, dass es mehr schwer zu bekämpfende Infektionen gibt. Eine Zunahme des viralen Infektionsdrucks kann hier in der Tat eine Ursache sein.

Seien Sie sich bewusst, dass die Tauben welche gut geflogen haben und Woche für Woche in der Liste standen, plötzlich Opfer einer Virusinfektion werden können. Besonders im Fall einer Infektion mit dem Herpes-Virus können Symptome der Atemwege auftreten. z.B. Augentropfen können schnell wirken, sodass der Schleim in den Atemwegen fast verschwunden sind. Es ist in solchen Fällen kein festsitzender Schleim zu finden. Diese Vögel fühlen sich oft schwach und haben wenig Muskelspannung.

Durch die Schwächung der (milden) Virus-Infektion kommen die Tauben hoffnungslos aus der Form. Ruhe ist hier das Beste. Diese mild verlaufenden Herpes-Infektionen sind jedoch nicht das Einzige was wir sehen, sondern auch Pockeninfektionen fordern ihren Tribut. Die Tauben sind geimpft, werden aber nicht sichtbar krank. Die Form geht jedoch zurück da der Impfschutz nicht (mehr) optimal ist.

Virus-Infektionen reagieren nicht auf Antibiotika wodurch viele Züchter meinen, dass das Medikament des Tierarztes x oder y nicht gut ist. Aber Tatsache bleibt, dass Antbiotika gegen Virusinfektionen wirkungslos sind. Wenn die Tauben die Virus-Infektion selbst weitgehend überwunden haben und nur noch unter sekundären bakteriellen (= zusätzlichen) Infektionen leiden, können sie sehr gut auf ein bestimmtes Medikament gegen Luftwegeinfektionen ansprechen. Deshalb erhalten einige Medikamente zu Unrecht die Aura, gegen bestimmte virale Infektion zu helfen.

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